Gold- und Silbermünzen werden schon seit Jahrtausenden als Zahlungsmittel verwendet. Gold an sich bietet Bürgern immer eine gewisse Sicherheit in Krisenzeiten, so etwa bei einer drohenden Inflation oder der Angst vor einer Papiergeldentwertung. Seit dem Jahren 2001 ist der Goldkurs stetig am steigen und hat mittlerweile ein historisches Hoch erreicht. Die Investition in Gold ist somit wieder ein aktuelles Thema, über das viele nachdenken.
Dabei stellt sich die grundlegende Frage, ob man lieber in Goldbarren oder etwa in Anlagemünzen investiert. Bei gleichem Materialwert sind Barren meist günstiger und weniger verbreitet. Grund hierfür liegt in den Kosten für die Prägung, die höher sind als das Gießen von Metallbarren. Außerdem sind Münzen in dem jeweiligen Herkunftsland auch ein offizielles Zahlungsmittel. Anlagemünzen werden in den Edelmetallen Gold, Silber, Platin und Palladium hergestellt. Sie vereinen somit alle Vorteile von Metallbarren und Münzen. In Fachkreisen werden sie daher auch als Bullionmünze bezeichnet, da das Wort Bullion im Englischen für Barren steht.
Wie der Name bereits sagt, werden die Münzen in den meisten Fällen zu Anlagezwecken erworben, da vor allem Gold ein krisenresistentes Material ist. Doch viele Leute hegen auch eine Sammelleidenschaft für seltene Münzen und Betreiben dieses Hobby nicht speziell zum Zweck der Geldanlage. Dabei ist der Seltenheitswert höher als der pure Materialwert.
Schon in der Antike wurden in Rom und Athen Münzen geprägt. Die ersten Stücke gehen auf das Jahr 44 vor Christus zurück, wobei natürlich der heutige Wert dieser Münzen enorm hoch ist. Die erste bekannte geprägte Münze ist der so genannte Brutus-Denar. Nach Caesars eigenmächtiger Ernennung zum Diktator auf Lebenszeit wurde dieser von Brutus und seinen Anhängern ermordet. Mangels anderer Kommunikationsmöglichkeiten lässt Brutus das Geschehen auf eine Münze prägen, um die Nachricht zu verbreiten. Die Prägung zeigt die Mordwerkzeuge und das Datum. Eine dieser Münzen wurde im Jahr 2007 für 90.000 Euro versteigert.
Der Preis einer Bullionmünze wird vom Edelmetallkurs bestimmt. Erworben werden kann Anlagegold bei speziellen Händlern. Ratsam ist es, beim Kauf einen Preis pro Gramm zu vereinbaren.
Anlagemünzen sind in speziellen Fällen von der Umsatzsteuer befreit. Goldmünzen sind generell von der Umsatzsteuer befreit, falls der Handelswert niedriger als der 2,8-fache Goldpreis ist, die Münze nach 1800 geprägt wurde und einen Feingehalt zwischen 900 und 1000 aufweist. Silbermünzen werden mit 7 Prozent versteuert. Die Europäische Union veröffentlicht jährlich eine Liste mit sämtlichen Münzen, die aufgrund ihrer Eigenschaften von der Steuer befreit sind. Münzen aus Palladium und Platin sind allerdings voll steuerpflichtig.
Eine gute Anlage will allerdings auch gepflegt werden. Die Lagerung von Goldmünzen erfordert keine besonderen Bedingungen. Bei Silbermünzen hingegen muss beachtet werden, dass Silber mit der Zeit droht anzulaufen. Ein hermetischer Verschluss kann diese chemische Reaktion vermeiden. Mittlerweile gibt es auch spezielle Prägeverfahren, die die Münzen bei einem höheren Druck prägen. Dadurch soll das Anlaufen vermieden und vorgebeugt werden.