Pfandleihhäuser sind nicht erst in der heutigen Zeit bekannt und beliebt geworden, sondern wurden bereits im 17. Jahrhundert genutzt. Als das älteste Pfandleihhaus gilt die Regensburger Pfandleihe, die bereits im Jahr 1650 das erste offizielle Pfandleihbuch geführt hat. Schon damals wurden offiziell Pfandwerte gegen Geld entgegengenommen. Zum damaligen Zeitpunkt nutzen allerdings vor allem Händler diesen Service, um schnell ihre Geldschulden tilgen zu können und um neue Investitionen zu tätigen. Auch die Pfandgegenstände haben sich im Laufe der Zeit stark verändert. Wurden im 17. und 18. Jahrhundert unter anderem Fahrräder und Pelze im Pfandhaus gelagert, werden heute vor allem Schmuckstücke und Elektronikartikel als Pfand hereingenommen.
Viele Menschen können zum Monatsende die Kosten für ihre Miete nicht mehr aufbringen oder aber die Heizungsrechnung nicht bezahlen. Ein Kredit von der Bank ist in vielen Fällen nicht mehr möglich, denn das Einkommen ist zu gering oder es bestehen bereits verschiedene Kredite, so dass eine Überschuldung droht. In diesen Fällen können allerdings Pfandleihen oder Pfandleihhäuser helfen. Hier ist es möglich, Wertsachen als Pfand zu hinterlegen und hierfür umgehend Bargeld zu erhalten. Als Pfand eignen sich nahezu alle Wertsachen, und zwar von der Baumaschine bis hin zur goldenen Halskette. Das Pfandleihhaus ist damit für viele Deutsche die letzte Rettung, um dringende Rechnungen zu bezahlen oder den Kindern Wünsche zu erfüllen. Die Kosten, die vom Pfandleihhaus erhoben werden, setzen sich aus den Zinskosten sowie den individuellen Gebühren zusammen. Bis zu einem Gegenwert von 300 Euro erhalten die Pfandhäuser einen Zinsbetrag von einem Prozent pro Monat, bei größeren Beträgen kann der Zins frei verhandelt werden. Zusätzlich hierzu können die Pfandhäuser individuelle Bearbeitungsgebühren berechnen. Da sich diese stark unterscheiden können und da die Pfandhäuser die Gegenstände unterschiedlich bewerten, lohnt ein Vergleich der Pfandleihhäuser.
Die Pfandleihhäuser helfen Menschen, die in finanzieller Not sind mit kurzfristigen Krediten. Diese Hilfe ist jedoch nicht ganz uneigennützig, vielmehr wollen die Pfandhäuser natürlich einen Gewinn hieraus erzielen. Gewinn wird unter anderem aus den Zinserträge sowie den Gebühren für die Pfandleihe erzielt. Wichtig für Pfandleihhäuser ist jedoch, die zum Pfand angebotenen Gegenstände vorsichtig zu bewerten, um späteren Verlust zu vermeiden. Der Vertrag für die Pfandleihe wird üblicher Weise über einen Zeitraum von drei Monaten geschlossen. In dieser Zeit ist es dem Verleiher möglich, den Gegenstand gegen Zahlung des Geldbetrages wieder auszulösen. Wird der Gegenstand jedoch nicht ausgelöst, darf das Pfandleihhaus diesen im Rahmen einer Versteigerung verkaufen. Bei einem höheren Erlös in der Versteigerung wird der Überschuss an den Verkäufer ausbezahlt.
Pfandleihhäuser bieten neben der Annahme von Elektronikartikeln, Handys und Autos auch die Annahme von Goldgegenständen und anderen Edelmetallen. Menschen, die alten Schmuck oder andere Gegenstände aus Gold zu Hause finden oder aber als Geschenk erhalten haben, können diese im Pfandhaus abgeben, um Geld hieraus zu erzielen. Pfandleihhäuser nehmen sowohl Goldmünzen wie auch Goldschmuck gerne an. Vor allem Bruchgold, also bereits defekte Gegenstände aus Gold, werden vom Pfandleiher entgegengenommen und kommen damit für einen Kredit in Betracht. Nach der Annahme der Schmuckgegenstände wird das Pfandleihhaus den Wert der jeweiligen Gegenstände bewerten und schließlich das Geld auszahlen.