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Goldvorkommen

Zu den ersten Metallen, die Menschen verarbeitet haben, gehört eindeutig das Gold. Es wurde dadurch gefunden, weil es eine auffallend glänzende Farbe hat und als Element in der Natur so auffiel. Es lies sich gut bearbeiten und hat nicht korrodiert und dadurch, dass der Glanz nicht verloren ging und weil es so schwer ist, war es in vielen Kulturen sehr begehrt und spielte in vielen Ritualen eine große Rolle. Die erste Goldgewinnung wurde vermutlich in der Kupferzeit (4.300-2.300 v. Chr.) durchgeführt, und da Gold sehr günstige Eigenschaften hat, vor allem was die Legierung angeht, war Gold als Werkstoff sehr attraktiv. Leider wurde natürlich die Gier nach dem wertvollen Metall nicht weniger, sondern von Jahrtausend zu Jahrtausend immer größer, was wiederum Gründe für Plünderungen, Kriege und Eroberungszüge bot. Ab dem 19. Jahrhundert begann dann auf vielen Kontinenten der bekannte Goldrausch wie z.B. die Massenbewegungen im kalifornischen Goldrausch 1849 und am Klondike River in Alaska 1897. Auch Südafrika und Australien blieben vom Goldrausch nicht verschont. Auch in Deutschland, genauer gesagt in Thüringen, finden sich heute noch vereinzelte Goldvorkommen. Die älteste Mine befindet sich im nordhessischen Korbach, wo sich auch das historische Goldbergwerk befindet.

Heute sind die Vorkommen von Gold weltweit verstreut, wobei ca. 40 Prozent des bergmännisch geförderten Edelmetalls aus Südafrika mit einer Fördermenge von 252 Tonnen, Australien mit 246 Tonnen, Russland mit 157 Tonnen und den USA mit 238 Tonnen stammen. Dabei beträgt der Goldanteil der kontinentalen Erdkruste gerade mal 0.004 ppm und die jährliche Förderung liegt heute bei ca. 83,6 Mio. Unzen oder 2.600 Tonnen Gold, was wiederum hundertmal mehr ist als noch im 19. Jahrhundert. Interessant dabei ist, dass in zwei Jahren mehr Gold gefördert wird, als in den zusammen tausend Jahren des Mittelalters dokumentiert wurde. Die heutige Förderung von Gold ist trotzdem immer noch schwerer als vielleicht vermutet, denn da Gold nur in der Natur vorkommt und das als gediegen, sprich elementar, und es von Gestein getrennt werden muss, in dem es enthalten ist, ist es eine aufwendige Prozedur. Allerdings haben die Unternehmen in der Goldgewinnung enorme Fortschritte gemacht, und bei dem momentanen hohen Marktpreis, lohnt es sich sogar Gestein abzubauen, wenn es dabei um eine Ausbeute von nur um ein paar Gramm Gold pro Tonne Gestein geht. Das geht sogar soweit, das bereits Abraumhalden der Vergangenheit noch einmal aufgearbeitet werden, da es die verbesserte Technologie erlaubt, dort noch restliche vorkommen zu gewinnen. Außerdem fallen bei der Raffination von Metallen wie Nickel, Kupfer oder anderer Edelmetalle bedeutende Goldmengen an.

Es gibt heute 3 verschiedene wichtige Goldlagerstätten auf der ganzen Welt und die mit Abstand größte ist das Witwatersrand-Goldfeld in Südafrika. Aus dieser Lagerstätte wurden bis heute mehr als 40.000 Tonnen Gold gefördert. Die Goldreserven von Witwatersrand-Goldfeld liegen immer noch bei mehreren 10.000 Tonnen und dort befindet sich auch das tiefste Bergwerk der Welt, welches immerhin ca. 4.000 m beträgt, und der Abbau ist auch nur richtig rentabel, wenn der Goldpreis hoch ist.

Eine weitere wichtige Goldlagerstätte gehört zu den orogenen Goldlagerstätten. Man findet diese Lagerstätten oft in deformierten marinen Sedimentgesteinen und Magmatiten an. Während der Gebirgsbildung werden Fluide freigesetzt die die unter anderem auch Gold in den Spalten absetzen. Das Gold hat meist einen sehr hohen Anteil und liegt nicht selten bei mehr als 10 Gramm pro Tonne. Diese Lagerstättentypen kommen in der gesamten Erdkruste vor und haben bedeutende Vorkommen in Afrika und Westaustralien. Diese Lagerstätten sind meistens reine Goldlagerstätten ohne die Möglichkeit der Gewinnung von anderen Metallen.

Dann gibt es noch die Carlin Lagerstätte, die man in karbonatischen Gesteinen findet und diese bedeutendsten Vorkommen liegen in Nevada und Utah. Die Lagerstätten wurden in kurzen Intervallen von 42 – 30 Mio. Jahren gebildet und reduzierten sich in mäßig sauren Fluiden, die eine Temperatur von 150 – 250 Grad in bis zu Tiefen von über 2.000 m geformt werden.

Wenn man sich nun der gesamten Geschichte der Menschheit zuwendet und die Geschichte des Goldes verfolgt, kommt man zu dem Schluss das bislang schätzungsweise 155.000 Tonnen Gold abgebaut und verarbeitet wurde. Davon entfielen 28.600 t auf die Zentralbanken und andere Geldinstitute, 79.000 t wurden für Schmuck verarbeitet, 18.000 Tonne wurde in der Kunst verarbeitet und nur 25.000 Tonnen befinden sich in Privatbesitz in Münzen und Barren.

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