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Platinmünzen

Platinmünzen kann man in Vergleich zu Gold- oder Silbermünzen als Raritäten bezeichnen. Der Grund dafür liegt nicht alleine in der Tatsache, dass sie in kleiner Auflage und – im Verhältnis zu Goldmünzen – erst seit kurzer Zeit geprägt werden. Nur wenige Motive stehen zur Verfügung und erfreuen sich deswegen bei Sammlern und Anlegern großer Beliebtheit. In einem auf Diversität bedachten Münzportfolio dürfen Platinmünzen jedoch auch bei Anlegern nicht fehlen. Das Edelmetall selbst ist bereits seit mehreren Jahrhunderten bekannt. Die spanischen Konquistadoren, deren Interesse hauptsächlich dem Gold Südamerikas galt, betrachteten es noch als unerwünschte Verunreinigung. Die Verwendung als Platinmünzen setzte dementsprechend spät ein. In der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts wurden in Russland über einen Zeitraum von rund 20 Jahren Platinrubel geprägt. Dies stand in Zusammenhang mit der Entdeckung der eigenen russischen Platinvorkommen in den Goldabbauregionen des Urals. Über 500.000 Platinmünzen gelangten alleine in diesem kurzen Zeitraum in Umlauf. Diese Platinmünzen dürften die einzigen regulären Kurantmünzen aus Platin sein, die jemals geprägt wurden.

Trotzdem dauerte es bis weit in das 20. Jahrhundert, dass Platinmünzen für Anleger und Sammler in moderner Prägetechnik ausgegeben wurden. Zu den ersten erfolgreichen Münzen aus Platin zählt die Noble Platinum Bullion Münze der Isle of Man mit einem Gewicht von 1 Unze. Ihr folgten einige Jahre später 1988 der kanadische Maple Leaf und die australische Koala Platinmünze. Erst 1997 ergänzte die amerikanische Münze diesen Bestand um den American Eagle Platinum. Münzen aus Platin bestehen aus einem Edelmetall, das aufgrund seiner Eigenschaften mit einem hohen Reinheitsgrad verarbeitet werden kann. Anders als Gold kann Platin mit einem Feingehalt von 90 % – 95 % zu Schmuck verarbeitet werden, ohne dass die Belastbarkeit der Schmuckstücke darunter leidet. Platin in Vergleich zu Silber läuft nicht an und verfügt über ein reines Weiß, das vorzugsweise mit Diamanten kombiniert wird.

Zu den bekanntesten Platinmünzen gehören der American Eagle und der Maple Leaf. Sehr schöne und aktuelle Motive bietet die Perth Mint mit ihren nach modernsten Standards gestalteten Platinmünzen, die landestypische Tierarten abbilden.

Nicht nur Münzen aus Platin erregen immer wieder das Interesse der Öffentlichkeit. Platin ist auch das Edelmetall, das Schmuckdesigner in Versuchung führt, ganz besondere und wertvolle Kreationen zu präsentieren. So konnten die Besucher der Ideal Home Exhibition 1997 in Großbritannien einen Cinderella-Schuh bestaunen, der aus 2 kg Platin bestand und einen Glasabsatz hatte. 2008 fertigte ein japanischer Juwelier eine Handtasche vollständig aus Platin an, die mit 2000 Diamanten verziert war und einen Wert von 1 Million Pfund hatte. Platinmünzen zählen neben Gold- und Silbermünzen zu Wertanlagen in Edelmetallen bzw. Sachwerten, da der Platinpreis immer wieder auch über dem des Goldpreises liegt. Zu berücksichtigen ist dabei, dass Platin aufgrund seiner industriellen Verwendung auf einem lebhafteren und zugleich kleineren Markt gehandelt wird als Gold. Trotzdem ist eine Platinmünze eine durchaus interessante Anlagemünze.

Aktuelle Platinmünzen werden von der amerikanischen Münze geprägt. Der Maple Leaf der kanadischen Münze wird nicht mehr geprägt. Gehandelt werden die Bestände sowie Platinmünzen, die wieder auf den Markt zurückfließen. Platin als Industriemetall als auch Platinmünzen unterliegen in Deutschland dem vollen Mehrwertsteuersatz. Als Sammler oder Anleger in Platinmünzen sollte man auch dieses bedenken.

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