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Friedrich d`or Goldmünze

Die Friedrichs d`or sind die Goldmünzen der preußischen Könige. Als Erster führte Friedrich Wilhelm I. die Goldmünzen nach französischem Vorbild ein. Zunächst wurden sie Wilhelm d`or genannt, der Name änderte sich jedoch sehr schnell in Friedrich d`or und sie wurden einhundert Jahre lang in den verschiedenen Münzstätten Preußens in unterschiedlicher Ausführung geprägt. Friedrichs d`or sind historische Anlagemünzen mit einem Goldgehalt von 900er Feingold und einer nicht sehr hohen Auflage. Dies gilt insbesondere für die frühen Friedrichs d`or, die damit eher für interessierte Sammler in Frage kommen.

Nach dem Erfolg des französischen Louis d`or versuchte Preußen, der sich immer mehr im eigenen Land verbreitetenden fremden Währung eine eigene Goldmünze entgegenzusetzen. 1737 wurde erstmalig der spätere Friedrich d`or von den preußischen Münzstätten geprägt. Die Bekanntheit und den Verbreitungsgrad des Louis d`or erreichte er während seiner Prägezeit nicht, da Preußen trotz der machtpolitischen Erfolge auch bis zum Ende seiner Prägezeit kein wohlhabendes und handelsbedeutsames Land war. Edelmetalle waren immer rar und die Auflagenzahlen hielten sich in Grenzen.

Der Friedrich d`or wurde in seiner Prägezeit in mehreren Nennwerten und immer mit den Porträts der herrschenden Könige geprägt. Das Design folgt trotz der Änderungen dabei einer festen Linie. Eine Seite zeigt ein Porträt oder eine Büste des preußischen Königs. Abhängig vom jeweiligen Herrscher ist die Blickrichtung, die aber zumeist nach rechts ausgelegt ist. Wird eine Büste dargestellt, sind Orden oder Amtszeichen zu erkennen, ansonsten ist das Porträt relativ schmucklos. Die Seite weist ebenfalls eine Umschrift auf. Sie bestand anfänglich aus dem lateinischen Namen des Königs sowie den Worten BORUSSORUM REX. Bereits unter König Friedrich Wilhelm III. wurde der Schriftzug in deutscher Schrift geprägt. Er lautet dann nach dem ebenfalls deutschen Namen KÖNIG VON PREUSSEN. Weitere Wörter oder Zahlen sind gewöhnlich nicht vorhanden. Ein umlaufender Kreis aus Punkten ist bei den älteren Friedrich d`or oftmals aufgrund ihres Erhaltungszustands nicht mehr genau zu erkennen.

Die Rückseite der Goldmünze zeigt den preußischen Adler, zum Teil unter einer Krone oder aber selbst gekrönt. Seine Flügel sind ausgebreitet und seine Blickrichtung ist nach links. Preußen gehörte nie zu den friedlichen Staaten und die kriegerischen Ambitionen seiner Könige werden durch die Darstellung dieser Münzseite noch unterstrichen. In jeder Ausführung sitzt der Adler auf Waffen und Beutestücken, die auf seine besiegten Feinde hinweisen. Eine Umschrift ist nicht zwingend auf einem Friedrich d`or, ebensowenig der Nennwert. Der eigentliche Wert des Friedrich d’or wurde anhand des Kurantgeldes bestimmt, das dem Silberstandard folgte. Um einen aktuellen Wert seiner Friedrich d`Or bestimmen zu können, mussten die Eigentümer sich an den Börsenkurswerten orientieren. Lediglich das Prägejahr ist an unterschiedlichen Stellen der preußischen Goldmünze zu finden. Auf einigen Exemplaren lässt sich auch anhand des Münzzeichens die Prägestätte erkennen.

Der Friedrich d`or wurde im Nennwert von 1/2, 1 und 2 Friedrich d’Or in Umlauf gebracht. Dabei ist zu beachten, dass nicht während der gesamten, sehr langen Prägezeit alle Nennwerte erhältlich waren und auch nicht von allen preußischen Münzanstalten geprägt wurden. Durchgehend erfolgte die Prägung in Berlin, erkennbar am Münzzeichen A, sowie in Breslau (Münzzeichen W und B seit 1750) und zeitweise auch in Kleve (Münzzeichen C ab 1751) und Aurich (Münzzeichen D ab 1752). Am weitesten verbreitet war der 1-Friedrich-d`or mit einem Gewicht von 6,65 g und einem Durchmesser von 24,79 mm. Der Goldgehalt wurde in wirtschaftlich schlechten Zeiten dabei leicht nach unten korrigiert.

Friedrich d`or sind bedingt als Anlagemünzen geeignet. Sie sind eher selten und erzielen auf Auktionen deutlich über dem Materialwert liegende Erlöse. In dieser Hinsicht unterscheiden sie sich nicht von vielen der älteren Goldmünzen. Erst gegen Mitte und Ende des 19. Jahrhunderts wurden Goldmünzen in Auflagezahlen geprägt, die wieder eine höhere Eignung für interessierte Anleger haben.

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